Eine schwierige Aufgabe kommt auf uns zu – auf uns Alle.

Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden hinsichtlich der medizinischen Versorgung der gesetzlich unfallversicherten Personen sehr interessant. Die Situation der ärztlichen Versorgung wird auch hier einen erheblichen Wandel erfahren. Die neuen Generationen werden neue Ansprüche stellen und die Versorgung wird insgesamt nur schwer flächendeckend erreicht werden. Ähnlich der Hausarztversorgung, werden einige Landstriche in Zukunft längere Wege in Kauf nehmen müssen, um eine adäquate Versorgung zu erhalten.

Die Motivation bei den jungen Menschen sinkt zu dem, sich dem langen Weg zur Durchgangsärztin oder Durchgangsarzt zu stellen. Zu einschneidend ist der Weg und zu viele Einschränkungen erwarten die jungen Menschen in ihrem Leben. Der Fokus der jungen Generationen liegt nicht mehr nur bei der beruflichen Erfüllung.

55% der tätigen Durchgangsärztinnen und -ärzte sind älter als 56 Jahre, dass heißt, es werden jedes Jahr mehr Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand treten.

Arztpraxen, die einst als lukrativ galten fehlt der Nachwuchs, der gewillt ist die Kosten und Mühen aufzunehmen. 74% der Durchgangsärztinnen und -ärzte arbeiten ambulant, dass heißt hier werden auch die meisten Versicherten gesehen. Die Bereitschaft an der Teilnahme am #Durchgangsarztverfahren sinkt. Und bei denen, die sich tagtäglich der Aufgabe stellen, steigt der Frust bei fehlender ausreichender #Digitalisierung und gnadenloser Formularflut. Auch die in den Kliniken tätigen Ärztinnen und Ärzte beklagen entsprechenden Rückhalt durch den Krankenhausträger. Was wird die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) in den nächsten Jahren an Veränderungen durchführen, um dem Leitspruch mit allen geeigneten Mitteln zur Versorgung Ihrer Versicherten gerecht zu werden. Der Wind weht straff.

Gewillt sind sicher alle Beteiligten, die Situation langfristig zu verbessern, aber wird die Tätigkeit langfristig für die jungen Menschen attraktiv bleiben. Durchforstet man die Publikation der DGOU – Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und der des JFOU (Junges Forum O und U) so finden sich schon vor gut einem Jahrzehnt die Missstände aufgedeckt in der Orthopädie und Unfallchirurgie.

Der Nachwuchs weiß was er will, aber wissen auch die Babyboomer was der Nachwuchs will.

Bei der diesjährigen VSOU Tagung in Baden Baden ist das Motto „Next Generation“ – das bedeutet die Themen der nachkommenden Generation inhaltlich zu diskutieren und eine Brücke zwischen Tradition und Innovation zu schlagen. Es bleibt zu hoffen, dass die Bestrebungen und die Neuerungen, die in diesem Jahr noch das #Durchgangsarztverfahren erfahren wird nicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein bleibt, sondern die Bemühungen, insbesondere in der Digitalisierung und Vereinfachung der Prozesse, eher einen Fluß darstellt.

Es bleibt keine Zeit mehr und die warmen Worte, dass es doch schon viel besser geworden ist, sind schon wieder am abkühlen.

Vielleicht ist ja unsere Idee eine Förderung, ähnlich der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bei den Allgemeinmedizinern, bei der Ausbildung zur D-Ärztin und D-Arzt einzurichten ein Weg. So könnte ein Austausch sektorenübergreifend erzielt werden und der Nachwuchs lernt die ambulante Tätigkeit zu schätzen und kann seine Ausbildung hier deutlich stärken.

Der Weg ist klar, es geht immer weiter, aber sind wir bereit den Weg zu ebnen für die Junge Generation? Ich möchte jedenfalls auf höchstem Niveau überall in Deutschland bei einem Arbeits- oder Wegeunfall auch im Alter versorgt werden.